Programme

Auf dieser Seite findest du Informationen zur Grundphilosophie, den Prinzipien, der Systematik und den Lehrplänen der Ballschule Heidelberg. Außerdem stellen wir dir kurz die Buchreihe Ballschule von Prof. Dr. Klaus Roth, dem Gründer der Ballschule Heidelberg vor. Noch umfangreichere Informationen findest du unter ballschule.online.

Das Kind“- so hat es Maria Montessori (1870-1952) ausgedrückt – „ist Baumeister seiner selbst“. Dafür steht die Ballschule, die unter dem Namen Ballschule Heidelberg von Prof. Dr. Klaus Roth 1998 gegründet wurde und aus einem ursprünglich zur Talentförderung gedachten Programm längst zu einem „Kindersportangebot für alle“ geworden ist.

Grundphilosophie

Mehr Bewegung für mehr Kinder

Die Ballschule Heidelberg versteht sich als Anwalt für eine bewegungsreiche Kindheit. Ihr oberster Leitsatz lautet: Mehr Bewegung für mehr Kinder. Dabei geht es nicht um ein Anything Goes Motto „Hauptsache Sport“. Die Ballschule orientiert sich an dem aktuellen trainings-/bewegungswissenschaftlichen Kenntnisstand, in Kombination mit den Ergebnissen der langjährigen Forschungen von Prof. Dr. Klaus Roth und seinem Team. Herausgekommen sind Ballschulprogramme mit einer in dieser Form einzigartigen integrativen Grundphilosophie.

Integrative Sportpielvermittlung

Mit ihrer integrativen Ausrichtung ist die Ballschule Heidelberg ein Kindersportprogramm für Alle, von Kindern mit Defiziten in der motorischen Gesamtentwicklung bis hin zu kleinen, talentierten Ballkünstlern. Bei den eher leistungsschwachen Kindern eignen sich die Ballschulprogramme in gewisser Weise als Ersatz für den Verlust der früheren Straßenspielkultur und für die Abnahme der sonstigen Alltagsaktivitäten. Mittlerweile liegen zahlreiche Studien vor, die die negativen Konsequenzen des inaktiven Lebensstils auf die Allgemeinmotorik, den Gesundheitsstatus, die kognitive Leistungsfähigkeit und die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Kinder eindeutig belegen. Belegt ist leider auch, dass aus Kindern, die sich wenig bewegen, bequeme Jugendliche und bewegungsarme Erwachsene werden. Die Zweige – so sagt schon ein altes Sprichwort – geben Kunde von der Wurzel.

Prinzipien

Straßenspielkultur als Grundlage

Neben der integrativen Grundausrichtung bilden vier zentrale Prinzipien das Herzstück aller Ballschulprogramme. Mit ihnen verfügt die Ballschule quasi über ein Alleinstellungsmerkmal. Die Prinzipien hat Prof. Dr. Klaus Roth 1998 mehr oder weniger „eins zu eins“ aus den charakteristischen Merkmalen der früheren Straßenspielkultur abgeleitet. Welche sind das?

Prinzip der Entwicklungsgemäßheit

Die Zielstellungen der Förderprogramme – gleich welcher Art –  sind entwicklungsgemäß auszuwählen. Erstens ist zu berücksichtigen, welche Kompetenzen Klein- und Vorschulkinder gewöhnlich „mitbringen“. Zweitens – und mindestens genauso wichtig – muss beachtet werden, über welche „Talente“ die Kinder verfügen.

Prinzip der Vielseitigkeit

Die Kinder sollen in der Ballschule ein breites Fundament an spielerisch sportartenübergreifenden Basiskompetenzen, das in fast nahezu allen Sportspielen benötigt wird (integrative Sportspielvermittlung), erlernen. Durch den Einsatz abwechslungsreicher Spielmaterialien und Übungen sammeln die Kinder der Ballschule vielfältige Bewegungserfahrungen.

Prinzip der Freudbetontheit

Wichtig für das Lernen sind unerwartete Erfolgserlebnisse, die bei den Kindern lernförderliche „Dopaminduschen“ und gleichzeitig Glücksgefühle auslösen. Dies trägt wiederum zu einem höheren Lernerfolg bei.

Prinzip des spielerisch-unangeleiteten Lernens

Die Kinder werden nicht fortwährend instruiert und korrigiert. Wenn ein Kind beim Spielen dauernd gesagt bekommt, worauf es zu achten hat, dann wird seine Aufmerksamkeit eingeengt. Es schaut dann – je nach Anweisung – nur noch auf einen Mitspieler oder Gegenspieler und wird blind für das restliche Spielgeschehen. Wer mehr sieht, hat mehr Ideen und kann in unterschiedlichen Spielsituationen vielfältiger/flexibler agieren! (Spielkreativität)

Alle vier Prinzipien sind damit erklärt: In den Ballschulprogrammen wird entwicklungsgerecht, vielseitig, mit vielen unerwarteten Erfolgserlebnissen und ohne bzw. mit möglichst wenigen Instruktionen und Korrekturen gespielt und geübt.

Systematik

Vom Allgemeinen zum Spezifischen

Der integrative Weg „Vom Allgemeinen zum Spezifischen“ spiegelt sich direkt in der fünfstufigen Systematik der Ballschulprogramme wider. Auf die sportspielübergreifenden Stufen 1 bis 3 – die U3-Ballschule, die Mini-Ballschule und die Ballschule für Grundschulkinder – folgt die Stufe 4 mit sportspielgerichteten Teilspezialisierungen in den Zielschussspielen und Rückschlagspielen. Auf dieser Stufe geht es nicht mehr um alle Sportspiele mit ihren eher weitläufigen Verwandtschaftsgraden, sondern um Gruppierungen von Spielen mit engeren Familienähnlichkeiten. Sie stellen das Bindeglied hin zu den Einführungen in die einzelnen Sportspiele auf der fünften Stufe dar. Den sportspielspezifischen Ballschulen kommt so etwas wie eine „Drehtür-Funktion“ zwischen der allgemeinen Ballschulausbildung und der Anfängermethodik im Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Tennis usw. zu.

Lehrpläne

Alle Programme der Ballschule Heidelberg lassen sich den verschiedenen Stufen des oben abgebildeten 5 Stufen Modells zuordnen, die sich im Wesentlichen am Alters- und Entwicklungsbezug der Kinder orientieren. Sie sind so konzipiert, dass sie auch eigenständig für sich angeboten werden können. Vorerfahrungen aus den einzelnen Stufen sind sicherlich günstig, aber nicht zwingend notwendig.

U3-Ballschule (Stufe 1)

Bereits in den ersten Lebensmonaten werden entscheidende Weichen für die Entwicklung der Kinder gestellt, das gilt auch für die Motorik. In der U3-Ballschule sammeln die Kleinkinder erste Erfahrungen in entwicklungsgemäßen Ball- und Gerätelandschaften. Sie verbessern damit ihre perzeptiven und bewegungsbezogenen Basiskompetenzen.

Mini-Ballschule (Stufe 2)

Die Mini-Ballschule garantiert einen motivierenden und freudvollen Start in die Ballspielkarriere. Aufbauend auf den altersbedingten motorischen Fertigkeiten und Repertoire lernen die Kinder kreativ und geschickt mit verschiedenen Spielmaterialien und Bällen umzugehen.

ABC des Spielenlernens (Stufe 3)

In der Ballschule lernen Grundschulkinder das ABC des Spielens. Genauso wie die Kenntnis von Buchstaben Voraussetzung für das Lesen und Schreiben Lernen ist, bilden die Bausteine A, B und C das Fundament für eine erfolgreiche Teilnahme an vielen verschiedenen großen Sportspielen und kleinen Spielformen.

Sportspielgerichtete Ballschule (Stufe 4)

In der Systematik der Ballschulprogramme ordnen sich die Ballschulen Zielschussspiele und Rückschlagspiele auf der vierten Ebene ein. Die Ziele des Vermittlungskonzepts sind auf die Schulung koordinativer, perzeptiv-motorischer und taktischer Basiskompetenzen gerichtet, aus denen sich zusammengenommen das ABC des Spielenlernens für die (Teil-)Familien der Zielschussspiele und Rückschlagspiele ergibt.

Sportspielspezifische Ballschule (Stufe 5)

Irgendwann wollen Kinder Fußball, Handball, Tennis usw. spielen. Das ist wichtig und aus Sicht der Ballschule auch wünschenswert. Die sportspielspezifischen Ballschulen können als letzte Treppenstufe der allgemeinen Ballschulausbildung und als erste Stufe der Anfängermethodik bzw. der Grundlagenschulung in den verschiedenen Sportspielen angesehen werden. 

Buchreihe Ballschule

Herausgeber: Prof. Dr. Klaus Roth

Die „Buchreihe Ballschule“ beinhaltet fundierte und praktisch erprobte Lehrpläne für Spielanfänger auf verschiedenen Alters- und Niveaustufen. Den umfangreichen Spiel- und Übungssammlungen ist gemeinsam, dass sie sich zentral an den anerkannten Gütesiegeln für Kindersportprogramme orientieren: den Prinzipien der Vielseitigkeit, der Entwicklungsgemäßheit, der Freudbetontheit und des spielerisch-beiläufigen Lernens.

Nähere Informationen zu allen Büchern findest du unter dem Link „Buchreihe Ballschule“. In unserem ballschule.online-shop kannst du die gewünschten Bücher direkt bestellen.